Hallo zusammen,
wir haben gerade wieder eine tolle Situation mit Amazon, die ich euch nicht vorenthalten möchte. Wie ihr aus anderen Beiträgen von mir vielleicht wisst, verfolgen wir jede noch so kleine Dreistigkeit von Kunden auf dem Rechtsweg. Dass bei vielen Händlern auf Amazon der Eindruck erweckt wird, Amazon begünstigt betrügerische Handlungen durch Kunden, ist ja auch kein Geheimnis, wenn man sich das Seller-Forum anschaut.
Jetzt haben wir wieder einen Fall, der aus unserer Sicht mehr als eindeutig ist und sogar der Verdacht im Raum steht, dass Amazon Beihilfe zum Betrug durch Unterlassung betreibt. Folgende Situation:
Eine Kundin meldete sich bei uns per Amazon Nachrichtensystem und teilte mit, sie habe ihr Paket nicht erhalten. Eine kurze Recherche hat ergeben, dass DHL das Paket beschädigt hat. Normalerweise erstatten wir in solchen Fällen den Kaufpreis und veranlassen keine neue Ersatzlieferung, da es ja nicht gerade selten vor kommt, dass Kunden trotz Ersatzlieferung einen A-Z Antrag stellen (Spoiler: Wie in diesem Fall). Eine neue Kollegin hat in diesem Fall aber den "Fehler" begangen, der Kundin eine Ersatzlieferung zu veranlassen und hat ihr per Nachrichtensystem dies auch mitgeteilt und den Link zur Sendungsverfolgung gesendet.
Einige Tage später hat die Kundin das Paket aus der Packstation abgeholt und noch am selben Tag einen A-Z Antrag gestellt. Wie es gerne so ist, hat Amazon sehr schnell entschieden, ohne dass wir eine Möglichkeit zur Stellungnahme hatten. Die Kundin bekam ihr Geld zurück. Wir haben natürlich Einspruch eingelegt, denn Sachverhalt incl. Nachweisen erneut geschildert, Amazon lehnte den Einspruch ab. Da ein erneuter Einspruch nicht möglich ist, kontaktierten wir den Händler-"Support", dieser hat den Fall erneut vorgelegt. Zurück kam die bei den Händlern bestens bekannte Rückmeldung "Wir können Ihren Standpunkt zwar nachvollziehen, bleiben jedoch bei unserer Entscheidung.". Also nochmal ein Ticket eröffnet, erneut geschildert und - wer hätte es gedacht - diese Antwort: "Wir können Ihren Standpunkt zwar nachvollziehen, bleiben jedoch bei unserer Entscheidung."
Wir werden diesen Fall nun nutzen, um unzählige Tickets über den Support zu eröffnen. Mal schauen ob etwas passiert und sich ab einem gewissen Punkt doch ein Mensch mit etwas Sachverstand mit der Sache befasst. Aktuell muss davon ausgegangen werden, dass entweder die schlechte KI die Fälle ablehnt oder Mitarbeiter den Fall bearbeiten, die den doch sehr einfachen Sachverhalt nicht verstehen können. Die Ursache ist jedoch egal, unterm Strich bleibt es dabei, dass Amazon Geld erstattet, obwohl die Ware angekommen ist.
Wird sich hier nach einigen Tagen und unzähligen Tickets nichts ergeben, werden wir das erste Mal nicht nur gegen die Kundin, sondern auch direkt gegen Amazon Strafanzeige erstatten. Nach Rücksprache mit unserem Juristen steht in einem solchen Fall der Verdacht im Raum, dass Amazon durch Unterlassen zu diesem Betrug Beihilfe leistet. Um das hier klar darzustellen, ich behaupte hier ausdrücklich NICHT dass das der Fall ist, sondern lediglich, dass der Verdacht im Raum steht. Nur für den Fall, dass Amazon versuchen wird, mir das Wort im Mund umzudrehen. ;)
Ich werde euch über den weiteren Verlauf des Vorgangs hier informieren. Gleichzeitig möchte ich euch alle dazu ermutigen, gegen Kunden und ggf. auch Amazon auf dem Rechtsweg vorzugehen. Viele haben hier Angst um ihre Existenz und fürchten Maßnahmen durch Amazon gegen sie, wenn sie gegen Amazon vorgehen. Nur wenn man nichts gegen solche Machenschaften unternimmt, wird sich auch nichts ändern. Selbiges gilt, wenn Händler nicht gegen betrügerische Kunden vorgehen, weil es zu viel Aufwand ist. Durch "Kopf in den Sand stecken" wird sich weder das Verhalten der Kunden, noch das Verhalten von Amazon, gegenüber der Händler ändern.
Viele Grüße
Marco