Welche Erfahrungen mit FBA?
Hallo,
welche Erfahrungen habt ihr mit FBA gemacht? Wir probieren FBA gerade aus. Leider haben wird den Eindruck, dass wir weniger Verkäufe haben. FBA wird ja auch in der Literatur sehr empfohlen. Wie lange hat es bei euch gedauert bis es gelaufen ist?
Welche Erfahrungen mit FBA?
Hallo,
welche Erfahrungen habt ihr mit FBA gemacht? Wir probieren FBA gerade aus. Leider haben wird den Eindruck, dass wir weniger Verkäufe haben. FBA wird ja auch in der Literatur sehr empfohlen. Wie lange hat es bei euch gedauert bis es gelaufen ist?
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Seller_i6S8knzW6zU6Z
Hallo Herr Mezger,
aus Endkundensicht führt FBA dazu, dass nun das Prime-Badge angezeigt wird und sich die Versandgeschwindigkeit verbessert. Beides sollte dazu führen, dass die Conversion Rate steigt, was wiederum zu einer Ranking-Verbesserung und damit einer Umsatzsteigerung führen kann.
Ich schreibe bewusst "kann", weil der Effekt beispielsweise davon abhängt, welche Versandmodalitäten sie vorher hatten. Im Extremfall Prime by Merchant (zuvor) vs. FBA (jetzt) gäbe es für Endkunden fast keinen Unterschied und entsprechend keinen großen Conversionrate Effekt. Ergänzend wäre dann noch die Frage, inwiefern die Umstellung auf FBA und der Conversion Rate Anstieg sie jetzt im Vergleich zu Wettbewerbern besser stellen. Wenn die zentralen Wettbewerber alle bereits FBA nutzen, sehe ich die FBA-Umstellung eher als ein Nachziehen und weniger als ein Vorbeiziehen.
Was uns zu der Frage bringt, was man jetzt aktiv tun kann. Aus meiner Sicht ist die Conversion Rate die alles entscheidende Kennzahl. Je höher die Conversion Rate, desto niedriger Ihr ACoS. Das führt dazu, dass man sich höhere Gebote leisten kann, Traffic und Umsatz steigert und so dann auch weiter die organischen Rankings verbessert. Die Amazon Brand Experiments (A/B-Tests) sind für mich persönlich deshalb die zentrale Funktion.
Viele Grüße, Michael
Seller_cil8ZPWu8wa9T
FBA funktioniert dann, wenn Du strikt jene Empfehlungen ablehnst, die Amazon empfiehlt. D.h.
1. Keine Werbung: Werbung hat dann eine Umsatzerhöhung zur Folge, wenn Du massiv auf Gewinne verzichtest. D.h. bei uns waren die Werbekosten IMMER höher, als die Erhöhung der Margen-Summe. Fazit: Werbung erhöht Umsatz, reduziert aber Gewinne.
2. Keine internationale Angebotserstellung: Die internationale Angebotserstellung beachtet ausschließlich den Preis des Quellmarktes (meist Deutschland) und nicht die höheren Gebühren auf den anderen Marktplätzen. Fazit: Jeder Verkauf auf einem anderen Marktplatz wird Verluste erwirtschaften gegenüber dem DE Marktplatz.
3. Keine Herstellerkennzeichnung: Das ist ein Gelddruckmaschine für Amazon und eine Geldvernichtung für den Händler. Warum? Amazon behält sich vor die entnommenen Lagerbestände in jedem beliebigen Land zu ergänzen. Laut Lagerbestands-Tagebuch wurden bei uns laufend Warenbestände in Polen entnommen (23% Mehrwertsteuer) um diese wenige Sekunden später in Deutschland zu ergänzen (19% Vorsteuer). Man hat keinerlei Erträge, aber einen negativen Umsatzsteuersaldo der vom Händler zu tragen ist (23% in Polen zu zahlen, 19% in Deutschland zu holen)!
PS: Wenn Du vernünftige Kosten bei FBA haben willst, benötigst Du die Lagerung in PL und CZ und PanEU. Das bedeutet Umsatzsteuernummern zumindest in PL und CZ (um Aufschläge bei der Lagerung zu vermeiden) bzw. Umsatzsteuerregistrierung in FR, ES und IT wegen PanEU und den damit verbundenen Geld- und Zeitaufwand für Steuerberater, etc.
Martin
Seller_qiTNFLmB3GYwR
Na ja, es führt zur großen Nachfrage, aber kostet auch viel zu viel
+ MartinAmaz
Viel Erfolg!
Seller_IWEqGHKoDPqG7
Moin, Moin,
Aus reiner Erfahrung, wäre ich mit FBA ganz Vorsichtig. Aber es ist halt auch wie immer Artikel und Branchen abhängig. Wir haben FBA bis auch ein paar ct Produkte komplett eingestellt. Wir haben die Erfahrung gemacht: Je weniger Verantwortung du Amazon überlässt, umso Sorgenfreier Dein Business. (auf alles bezogen)
Probleme mit denen wir zu kämpfen hatten/haben
- Selten kommen bei FBA die Lieferungen komplett an. Bei uns sind derzeit 60% (!) der Anlieferungen mit einer falschen Stückzahl eingebucht.
- LKW Lieferungen sind recht kompliziert abzuwickeln
- Es kommt zu sehr ominösen "Reservierten" Einheiten. Keiner weiss so genau was das ist, aber es kann schon mal passieren, das 100-200 Artikel 2-3 Wochen reserviert sind.
- Amazon macht die Retouren und Reklamations Bearbeitung, ohne Einspruchsmöglichkeit. Wir haben nach 4 Jahren noch gebrauchte Fahradhelme zurück erhalten. Einen sogar nach 6 Jahren.
- Häufige "Umlagerung" der Artikel. Wärend der "Umlagerung" kein Verkauf (je nach Menge kann das schon mal 4 Wochen dauern)
- Häufiger Warenverlust im FBA-Lager. Ohne Spezialprogamme kann man schnell den Überblick verlieren, ob deine Warenbestände stimmen. (z.B. Sellerlogic Lost and Found)
- Wir hatte ausschließlich DE Lagerung. trotzdem waren unsere Produkte EU-weit gelagert.
- 9 Monate lang war bei einem Artikel unser Lagerbestand gesperrt (30k ). Leider wusste bei Amazon niemand warum. Nur herrauszufinden was der Grund war, haben wir 9 Monate gebraucht. Die Ware konnten wir nicht Remissieren und mussten die Lagergebühren zahlen.
- Beachte die neuen Lagergebühren Logik, (mit der habe ich mich noch gar nicht beschäftigt)
- Generell: Wenn es Problme gibt bei FBA, können die Verkäufe stoppen, aber du bekommst nicht ohne weiteres die Ware zurück.
FBA hat mich echt graue Haare gekostet. Die Primevorteile sind minimal und können über Prime durch Verkäufer besser gesteuert werden (Versand von Amazon ist Grottenschlecht). Lagerkosten sind auch nicht mehr unbedingt günstig Regionsabhängig ist eine Eigenlagerung u.U günstiger. Wir haben unseren Versand mit einen Externen Fullfilmentdienst erweitert. Wegen inhouse Versand, haben wir auch attraktive Konditionen bei Versand und Verpackung. Und wir haben keinen Trouble bei anderen Plattformen ebenfalls zu verkaufen.
Zusätzlich: Muss man recht penibel sein, bei den Einstellungen und bei dem was man Amazon erlaubt oder nicht. @Seller_cil8ZPWu8wa9That da ja schon so einiges genannt.
Ganz wichtig: Du darfst auf gar keinen Fall von FBA Lagerbestand und FBA Umsatz abhängig sein. Sonst schießt du dir ganz schnell ins eigene Bein.
Seller_pafxPudBCsklC
Hat Jeff wieder ein neues Buch geschrieben?
Seller_hFeCJzS9abDA5
Nur eine kurze Antwort:
Wir haben FBA eingestellt wegen der zu hohen Kosten. Dabei ging es nicht mal um die ganzen Gebühren, sondern tatsächlich um die "Verluste" in den Lägern und auf den Transportwegen dorthin.
Der zweite meines Erachtens größte Nachteil: Eine vernünftige Disposition ist fast nicht möglich, da man nie genau weiß, wann die Ware, die man an das FBA-Lager schickt, dort ankommt bzw. wann sie endlich verfügbar ist. Dieser Zeitraum kann zwischen wenigen Tagen und etlichen Wochen so ziemlich alles sein.
Darüber hinaus kann ich alles bestätigen, was meine Vor-Redner bereits gesagt haben. Auch hier gilt wie immer der Grundsatz: Je mehr Kontrolle Du selbst hast, desto besser. Überlässt Du alles Amazon, dann biste selbst Schuld. Und bei FBA überlässt Du fast alles Amazon!
Good luck
Seller_etHEUvOdb2db0
FBA ist aus meiner Sicht teurer als der Versand bei externen Logistikern. Habe das intensiv verglichen (jedenfalls für unsere Produkte).
Und hast du mal eine Kontosperre, geht nichts mehr. Du kommst an deine Ware nicht mehr ran. Die Accountsperre wegen Hackings erleben wir gerade (bis heute 3,5 Monate ohne AMZ-Sales), verkaufen aber auf anderen Marktplätzen weiter. Mit FBA wäre jetzt die Selbstständigkeit zu Ende.
Seller_G1PKKllhFr07V
FBA birgt leider auch ein paar Fallstricke, denen man sich vorher bewusst sein sollte.
Wenn man einen eigenen Schnelldreher hat, ist FBA prima. In Konkurrenz mit identischen Produkten eher nicht.
Zudem muss man den "Streuverlust" mit entsprechenden Margen beruecksichtigen. Amazon-Kunden sind viele vorhanden, manche sind aber nicht unbedingt ehrlich. Die Betrugsrate ist spuerbar hoeher als im Eigenversand.
Richtig uebel ist der Steuer-Krams. Hier gilt entweder "ganz" oder "gar nicht". "Ganz" bedeutet steuerliche Regristrierung in quasi allen Laendern, plus Muell-Registrierungen, Abschluss von Steuer-Auswertungs-Vertraegen usw. pp. Oder dann doch lieber FBM auf Deutschland beschraenkt, *deutlich* weniger Nebenkosten, halbwegs Kontrolle bei Retouren, und keine Probleme bei versehentlich im Ausland eingelagerten Waren. Skalieren kann man notfalls mit Versanddienstleistern.
Bonus: Man muss sich bei FBM nicht mit Amazon herumschlagen, wenn FBA-Ware "mal wieder" wochenlang/monatelang im System verschwunden ist, zudem ist der Cashcycle deutlich kuerzer.