Fristüberschreitung?
Hallo Zusammen,
nur um die Frage ein für alle Mal zu klären:
Ein Käufer, der Ware kauft, hat ab Datum des Erhalts genau 30 Tage Zeit, die Ware zurück zu geben. Das heißt, die Ware muss bis zum 30igsten Tag nach Erhalt versendet sein, ansonsten die Frist zur Rückgabe überschritten, richtig ?
Fragt nun ein Käufer am 25igsten Tag der Rücksendefrist die Genehmigung zur Rücksendung über das Amazon Portal an, so hat er dennoch nur Zeit bis zum 30igsten Tag nach Erhalt, die Rücksendung einzuleiten und die bloße Genehmigung zur Rücksendung hat keine fristverlängernde Wirkung, richtig ? - Wenn also der Käufer sich nach Rückgabeanfrage am 25igsten Tag noch weitere 20 Tage Zeit lässt, bis er das Paket zurück sendet, ist er definitiv rund 15 Tage über die Frist hinaus und der Verkäufer kann dann die Rücknahme des Artikels verweigern, oder ggf. die Erstattung kürzen ?
Wenn dem nicht so wäre, dann bleibt die Frage, warum es überhaupt die 30tägige Rückgabefrist gibt, wenn die Frist zur Rückgabe in der Realität de facto dann wohl nie endet ?
Meinungen, Kommentare, besten Dank !
Fristüberschreitung?
Hallo Zusammen,
nur um die Frage ein für alle Mal zu klären:
Ein Käufer, der Ware kauft, hat ab Datum des Erhalts genau 30 Tage Zeit, die Ware zurück zu geben. Das heißt, die Ware muss bis zum 30igsten Tag nach Erhalt versendet sein, ansonsten die Frist zur Rückgabe überschritten, richtig ?
Fragt nun ein Käufer am 25igsten Tag der Rücksendefrist die Genehmigung zur Rücksendung über das Amazon Portal an, so hat er dennoch nur Zeit bis zum 30igsten Tag nach Erhalt, die Rücksendung einzuleiten und die bloße Genehmigung zur Rücksendung hat keine fristverlängernde Wirkung, richtig ? - Wenn also der Käufer sich nach Rückgabeanfrage am 25igsten Tag noch weitere 20 Tage Zeit lässt, bis er das Paket zurück sendet, ist er definitiv rund 15 Tage über die Frist hinaus und der Verkäufer kann dann die Rücknahme des Artikels verweigern, oder ggf. die Erstattung kürzen ?
Wenn dem nicht so wäre, dann bleibt die Frage, warum es überhaupt die 30tägige Rückgabefrist gibt, wenn die Frist zur Rückgabe in der Realität de facto dann wohl nie endet ?
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Seller_IaZQufiZvifGh
Falsch. Der Kunde hat eine Rückgabegarantie von 30 Tagen. Er kann bis zum einschließlich 30igsten Tag der Frist, die mit Ablauf des Tages zu laufen beginnt, an dem der Kunde die Ware erhalten hat, widerrufen, er muss dann aber, um ein Anrecht auf Rückgabe zu haben, das Paket am selben Tag, also bis spätestens zum 30igsten Tag, noch physisch zum Versand aufgeben, denn der Widerruf nach dem 14. Tag, also nach Ablauf der gesetzlichen Widerrufsfrist, hat keine fristverlängernde Wirkung, da es sich hier um eine freiwillige Garantie-Leistung des Händlers/Amazon und nicht um eine gesetzliche Regelung handelt. Die bloße Ankündigung, ein Paket zurück senden zu wollen, reicht zur Fristwahrung der Rückgabegarantie nicht aus. Amazon hat keine Frist zur Rücksendung über die 30tägige Rückgabegarantie hinaus definiert, so dass offiziell mit Ablauf des 30igsten Tages, wenn die Ware bis dahin nicht auf dem Weg zurück zum Verkäufer ist, die Rückgabegarantie erlischt und eine Erstattung für nach den 30 Tagen versandte Pakete nur noch Kulanz des Händlers/Amazon ist. Bei Widerrufen nach der 14tägigen gesetzlichen Widerrufsfrist, also ab dem 15. bis zum 30. Tag besteht auch für den Händler keine Annahmepflicht mehr, wenn das Paket erst nach dem 30igsten Tag versandt worden ist. Der Amazon-Service mag das in der Praxis anders handhaben, weil die ihre eigenen Richtlinien nicht kennen (wollen), schriftlich festgehalten oder gar Bestandteile von Amazons AGB oder TOS sind das aber nicht und daher keinesfalls verpflichtend für Marketplacehändler.
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Seller_Q8CWPyI0feUOc
Soweit ich weiß, muss der Käufer zwar eigentlich innerhalb von 14 Tagen nach erfolgtem Widerruf an den Verkäufer zurücksenden (bzw. nachweisen, dass er zurückgesendet hat), aber:
wegen verspäteter Rücksendung die Rücknahme zu verweigern und nicht zu erstatten ist nicht erlaubt. Denn unterm Stich hat er die Ware zurück, ergo muss erstattet werden., das Widerrufsrecht wird dadurch nicht ausgehebelt.
Außer: es handelt sich um Saisonware, die wegen der verspäteten Rücksendung nur noch günstiger verkauft werden kann - beispielsweise Faschingskostüme. Aber der Verkäufer muss dies auch beweisen können, dass er einen Schaden erlitten hat.
Hier auf ama ist alles eh immer schwieriger - wird zurück geschickt, wann es in den Kram passt - verweigerst Du die Rücknahme oder ziehst etwas von der Erstattung ab…kann man sich vorstellen, was passiert.
Ist dann immer eine Einzelfallentscheidung, was jeder daraus macht.
Seller_FSOs2jxpsmmhK
nein, gegenüber ihen als Händler hat der Kunde ein gesetzlich verankertes Recht, dem Kaufvertrag innerhalb von 14 Tagen zu widersprechen, Amazon weitet dies noch aus, in dem die Kunden eine 30tägige Rückgabegarantie haben.
Während dieser Zeit, kann der Kunde ankündigen, das er seinen Einkauf wieder loswerden will. Nach der Ankündigung (bei Amazon der Rücksendeantrag) sollte der Kunde die Ware innerhalb von 14 Tagen zurücksenden, oder beweisen, das er dies getan hat.
Der Gesetzgeber hat aber hier so schwammig formuliert, das Sie auch Rücksendungenm, die weit nach 14 Tagen bei Ihnen eintrudeln, erstatten müssen.
Achtung, der Start zur Berechnung der Rückgabezeit beginnt nach Erhalt der Ware am darauffolgenden Tag um null Uhr.
Seller_jEoSpORMl0Gqs
Hallo,
einfach das Paket zurücknehmen, da der Kunde bis 60 Tagen A-Z Garantie-Antrag einreichen kann
Seller_Dc67h7NSbzUoZ
Viel Vergnügen miteinander, der eine patzig, der andere unwissend. Kann noch heiter werden
Seller_IaZQufiZvifGh
Für jene die es interessiert: Der VKS antwortet auf Nachfrage und erneute Nachfrage, weil bei der ersten Antwort das Thema verfehlt wurde, wie folgt:
" Guten Tag!
Amazon, sowie gewerbliche Marketplace-Verkäufer auf Amazon.de, bieten für die meisten Artikel eine 30-tägige Rückgabegarantie an. Auf dieser Seite finden Sie die dafür geltenden Bedingungen:
Rückgabe und Erstattung von Marketplace-Bestellungen:
Damit dürfte klar sein: Als offizielle Frist, bis zu der sich ein Paket auf dem Rückweg zum Verkäufer befinden muss, gelten 30 Tage ab Erhalt der Ware. Alles andere darüber hinaus ist Geschwurbel von ahnungslosen Mitarbeitern, die A-Z Anträge bearbeiten und hat keinerlei Grundlage im Amazon Vertragswerk. Rechtlich gesehen ist es wohl so, dass der Käufer binnen 14 Tagen Widerruf im Rahmen der gesetzlichen Widerrufsfrist ausüben kann, die freiwillige Rückgabegarantie ist jedoch keine Fristverlängerung dieser Frist, sondern eine Garantieleistung, nachdem der Käufer Ware bis zum Ablauf der Frist von 30 Tagen an den Verkäufer los geschickt haben muss und Amazon dabei dafür garantiert, dass dieser Verkäufer die Ware dann zurück nimmt. Widerruft der Käufer seine Bestellung aber erst nach dem 14. Tag und schickt diese erst am 31igsten Tag los, dann ist die Rückgabegarantie bereits erloschen, der Käufer hat kein Anrecht mehr auf Erstattung und Rückgabe. Damit wäre die rechtliche Seite geklärt und die Fragen aus dem ursprünglichen Beitrag beantwortet.
Seller_fyGM1n4VPg8PF
Ich habe hier einen interessanten Artikel zu dem Thema gefunden:
https://www.it-recht-kanzlei.de/nichtruecksendung-ware-14-tage-konsequenzen.html
Laut diesem kommt der Käufer bei verspäteter Rücksendung lediglich in Verzug, sein Rückgaberecht erlischt hierdurch erst mal nicht.
Und zum “Ablauf” des Rechts auf Widerruf habe ich folgendes Zitat:
“Sofern der Unternehmer den Verbraucher nicht oder nicht ordnungsgemäß über sein Widerrufsrecht informiert hat, erlischt dieses spätestens 12 Monate und 14 Tagen (§ 356 Abs. 3 S. 2 BGB). Zur Wahrung dieser Frist genügt die rechtzeitige Absendung des Widerrufs.”
Aus folgendem Artikel:
Seller_RNcG9mBJUvsvL
ATH hat völlig recht. Der Kunde hat eine Widerrufsfrist bei Amazon von 30 Tagen. Wenn er innerhalb dieser 30 Tagen widerruft, ist es völlig unrelevant wann der Käufer zurückschickt. In Verzug kommt der Käufer nur dann, wenn die Rücksendung, die nicht erfolgt ist, vom Verkäufer angemahnt wird. Natürlich macht das kein Verkäufer. Man will ja eigentlich nicht, dass der Käufer zurückschickt und man erstatten muss. Eine verminderte Rückerstattung an den Käufer wegen verspäteter Rücksendung ist nur dann zulässig wenn die unterlassene Rücksendung vorher angemahnt worden ist und dort die Verminderung mit einer Frist angekündigt wurde. Was ja wie oben schon erwähnt, kein Händler macht. Ich selber hoffe auch, dass die Rücksendung nie kommen mag. Was gesetzlich nicht geregelt ist, ist die Verjärungsfrist. Man geht davon aus, dass diese wie bei Forderungen gilt. Sprich, wenn der Käufer nach 2 Jahren nach Widerruf nicht zurückgeschickt hat, dass dann der Widerruf verwirkt wäre. Das wird ein Gericht entscheiden müssen wenn es mal dazu kommt. Schlaue Käufer stellen grundsätzlich einen Widerruf, für den Fall der Fälle. Sie haben dann lange Zeit den Artikel zurückzuschicken oder auch nicht.
Seller_DSWBo4XxxHXz4
A bis Z 60 Tage möglich!
Bewertung 90 Tage möglich!
Über was streitet Ihr hier?
Wenn man dem „Kunden“ nicht entgegenkommt hat man ein hohes Risiko von Problemen.
Eine negative Bewertung kostet mehr Geld als jede Retoure über der Frist.
Wir hatten schon Rücksendungen nach 6 Monaten…. Man macht auf Amazon nicht wegen Tagen rum…
Seller_RNcG9mBJUvsvL
Es ist ganz einfach. Was habt ihr denn in Euren AGBs drin stehen. Wie viele Tage?
Seller_IaZQufiZvifGh
Hier noch eine weitere Antwort des VKS heute:
"Sehr geehrtes Team,
in Bezug auf ihre Anfrage zur Frist der Rückgabebedingungen sind Jene Bedingungen detailiert auf der folgenden Seite definiert:
https://www.amazon.de/gp/help/customer/display.html/ref=help_search_1-4?ie=UTF8&nodeId=201819160&qid=1561474770&sr=1-4&referral=A1DVW21VWLDGBY_AB1MIS74MUUVP
So müsste ein Artikel , der nach mehr als 14 Tage zurückgegeben wird, jedoch innerhalb von 30 Tagen nach Erhalt für Versand- und Rücksendekosten nicht erstattet werden.
Wenn der Antrag vor der Frist gestellt wird, jedoch später zurückgesendet wird, müssen Sie dahingehend Rücksprache mit dem Kunden oder dem Kundenservice halten, ob es tatsächlich an einer verspäteten Rücksendung lag oder ob es eventuel zu Lieferschwierigkeiten bei dem Transportdienst gekommen ist."
Heißt also im Klartext: Hat der Kunde erst nach der 30Tage Frist das Paket physisch auf den Weg gebracht, ist eine Erstattung nicht mehr geschuldet.