Es scheint sich doch einigermaßen positiv zu entwickeln. Heute Morgen kam eine Rückmeldung des Kundenservice, dass zwei Bestellungen, glücklicherweise die “teuersten”, doch noch storniert werden konnten. Außerdem hatte ein anderer ‘Kunde’ mehrere Artikel bestellt die teilweise schon versendet waren - mit ihm habe ich Kontakt aufnehmen können und eine Anfechtung gemäß §119 BGB erklärt, ihm eine Entschädigung für seine Hilfe bei der Rückabwicklung angeboten, aber dazu auch eine Androhung rechtlicher Schritte mit für ihm verbundenen Kosten wenn er nicht mitwirken sollte. Er hat zwar beleidigt, aber generell entgegenkommend reagiert.

Eine kurze Zusammenfassung von was ich seit gestern gelernt habe:

• Das System der Warnungen vor Preisfehler hat den Fehler nicht abgefangen. Wir arbeiten künftig als ob es überhaupt nicht besteht.
• Rechtlich scheint man (IANAL) als Verkäufer eigentlich gute Karten zu haben, wenigstens bei einem so eklatanten Preisfehler; Schlüsselwörter Anfechtung nach §119 BGB (Anfechtbarkeit wegen Irrtums), eventuell auch §242 BGB (rechtsmissbräuchliches Verhalten). Auf https://www.it-recht-kanzlei.de/anfechtung-tipps-muster.html steht eine gute Zusammenfassung.
• Der Kundenservice hat geholfen, und ziemlich schnell. Ich habe Chats genutzt; laut der letzten Antwort von heute Morgen hätte ich die Möglichkeit gehabt mich an die zuständige “Eskalationsabteilung” telefonisch weiterverbinden zu lassen, was die Bearbeitung des Falls beschleunigt hätte (der mit “eilig” vermerkte Chat wurde erst am nächsten Morgen weiterbearbeitet).