Moin Christian
Ich bin erstaunt. Ich habe die Aussage bekommen bzw. den Eindruck gewonnen, dass Billbee gar nicht mit dem USt. Berechnungsservice von Amazon zusammenarbeiten KANN. Du müsstest dann im Amazon SC unter Einstellungen zur USt. Berechnung (https://sellercentral.amazon.de/tax/settings/summary) eine grüne Meldung “Aktive Steuerberechnung” haben - siehe Bild:
Kann es sein, dass du damit einfach meinst, dass Billbee für dich die Rechnungen generiert und zu Amazon hochlädt? Das wäre nämlich ohne den Amazon USt.-Berechnungsservice.
Die Gebührenrechnungen haben wir einfach für den jeweiligen Monat gerechnet. Da wir nicht bilanzieren müssen ist das relativ easy machbar. Einfach Rechnung rein in Lexoffice und auf bezahlt setzen.
Mein Belegaufkommen bewegt sich im mittleren 3-stelligen Bereich pro Monat. Ich hatte nie Probleme zwischen Billbee und Lexoffice. Sind es bei dir 100+ am Tag bzw. pro Export-Lauf? EDIT: sehe gerade weiter unten im Text, dass du ca. 1000 Belege im Monat hast.
Das ist eine Lösung! Payjoe bekommt die Transaktionsberichte bei jeder Auszahlung (meine Empfehlung: mach immer direkt Anfang Monat eine manuelle Auszahlung, dann hast du den letzten Monat schnell abgeschlossen und musst nicht noch bis zu 13 Tage warten bis Payjoe die Werte bekommt).
Ich würde da mal beim Payjoe Support anrufen. Das Problem kenne ich nicht.
Es ist definitiv nicht die günstigste Lösung. Es gab für mich aber trotzdem gewichtige Gründe die ich unten nochmal aufschreibe.
Aber du bezahlst aktuell ja 120,90 netto im Monat für die Konstellation PayJoe+Billbee+Lexoffice.
Die Konstellation Amainvoice + Datev Unternehmen Online ist da doch nicht teurer.
Ich nutze keine weitere Software um die Buchhaltung abzudecken.
Vorteile Lexoffice+PayJoe+Billbee
- Lexoffice: Moderne und intuitive Oberfläche
- Lexoffice: gute Dokumenterkennung (OCR)
- Lexoffice: für den Selbstbucher eine einfache aber trotzdem meistens ausreichende Lösung
- Lexoffice: vollwertige Smartphone App
- Billbee: Top Lexoffice Integration
- Billbee: Top Exportfunktion für externe Cloud Drives oder andere Sicherungsziele
- Billbee: Automatisierung gut selber machbar, relativ transparent, wenig Probleme
- PayJoe: Top Lexoffice Integration als Kreditkartenkonto - spielt gut mit der Autozuweisung von Vorgängen (Rechnung aus Billbee zu Vorgang in Amazon) zusammen
- Alle 3: aus meiner Sicht preislich attraktiv, Billbee für Einsteiger attraktiv - dann jedoch gleich teuer wie Easybill
Nachteile Lexoffice+Billbee+PayJoe
- Lexoffice: für professionelle Buchhalterinnen nicht flexibel genug
- Lexoffice: wenig Optionen für die Konten, keine individuelle Erweiterung der Konten, wenige starre Optionen bei Abschreibungen
- Billbee: (mein Stand) keine Nutzung Amazon VCS (USt.Berechnungssservice)
- Billbee: keine Möglichkeit die VAT ID der Kunden als Variable zu nutzen -> damit unmöglich 13b Rechnungen ins EU Ausland richtig zu automatisieren -> die Rechnungen von Hand schreiben/anpassen! Damit auch keine VAT ID Prüfung - muss manuell geschehen. Keine Verbringungslisten (ZM) - muss manuell geschehen.
Vorteile Amainvoice+Datev UO
- Amainvoice: Macht das was Billbee+PayJoe macht: Rechnungen, Storno-Rechnungen und alle Amazon Vorgänge (z.B. auch durch Amazon beschädigter Lagerbestand). Es gibt saubere Listen aller Vorgänge aus, du kannst zu jedem Auszahlungsbeleg alle Dokumente aus Amainvoice herunterladen (z.B. Auch “PDF Abrechnung mit allen Belegen” -> dann hast du ein PDF mit jeder Rechnung und allem was zu diesem Auszahlungsbeleg gehört.)
- Amainvoice: Automatische Lieferschwellenüberwachung live (hab zuvor hellotax kostenlos genutzt, was jedoch immer erst im Folgemonat anzeigt wie man steht)
- Amainvoice: Alle notwendigen Listen für die Meldungen die du brauchst: USt.VA, Umsatzlisten pro Land, Zusammenfassende Meldung, Intrastat
- Amainvoice: Saubere Reverse Charge (13b) Rechnungen mit Prüfung der VAT ID
- Amainvoice: (offenbar - werde es erst Anfang Februar aktivieren) eine sauber laufende Schnittstelle zu Datev UO
- Datev UO: ich sehe keine Vorteile wenn du keinen StB. hast
Nachteile Amainvoice+Datev UO
- Amainvoice: Einziger Makel -> es sieht halt nicht so schick aus
- Datev UO: KANN NUR MIT MANDAT BEI EINEM STB GENUTZT WERDEN!
- Datev UO: Software sieht heillos veraltet aus, mindestens 5 Jahre hinten dran
- Datev UO: Es muss wenn es dir freigeschaltet wird manuell gebucht werden, das heißt bisher in Lexoffice hast du ein Dokument und gibst dort die Kontierung an - Mit Klick auf “bezahlt”/Zuweisung Bankvorgang wird es verbucht. In Datev UO läuft das klassischer ab. Du kannst Belege hochladen und Lieferanten zuordnen, die Verbuchung findet dann in einem extra Arbeitsschritt statt. Ganz klassische Buchhalterarbeitsweise halt.
Also:
Ich trauere wenn ich das Datev UO sehe dem Lexoffice wirklich hinterher. Lexoffice ist einfacher, schöner, macht mehr Spaß.
Aber - ich wollte zwingend auf Amainvoice wechseln. Die haben halt eine saubere Datev Schnittstelle und ich brauche Automation und nicht noch mehr Buchhaltungsarbeit. Daher musste Lexoffice weichen.
Ich habe aber das Glück, dass meine Frau in einer Steuerkanzlei arbeitet. Die haben das Mandat übernommen, berechnen mir das Datev UO auch, aber ich mach soweit alles selbst und meine Frau schaut dann noch einmal mit ihrem Datev Buchhaltungsprogramm auf meinen Mandanten und macht Feintuning falls was wäre. UStVa und EÜR habe ich natürlich schon an meine Frau outgesourct 
Meine Tätigkeit bei Amazon ist inzwischen einfach auf einem Level wo ich professionell und sauber bleiben muss. Ich habe 50%+ Verkäufe ins EU Ausland, einen nennenswerten Anteil an Business-Kunden im EU Ausland. Daher ist für mich 13b ein Schmerzpunkt den Billbee nicht lösen kann. Auch das mit den Storno-Rechnungen läuft bei Amainvoice reibungslos.
Zum 01.07. wird das OSS uns alle ganz schön fordern - das heißt “raus aus der Komfortzone und sich mit den notwendigen Meldungen auseinandersetzen”. Amainvoice hat mir schon bestätigt, dass sie vorbereitet sein werden, intern die Lieferschwellenüberwachung anpassen werden und mir eine saubere Liste für die Meldung bereitstellen. Ich kann mit der Lösung also ganz entspannt auf den Zeitpunkt warten und die Software macht quasi alles bis auf die Meldung. Im Gegensatz zu Billbee bietet Amainvoice einen bemerkenswert guten telefonischen Support - jede Frage wurde beantwortet, auch Tipps zu steuerlichen Dingen wurden nebenbei gegeben.
Ich hatte bis Ende 2020 auch keinen StB und wollte auch keinen. Für mich ist die gewählte Konstellation einfach unterm Strich die bessere.
Wenn ein StB gar nicht in Frage kommt, dann ist Datev UO ausgeschlossen.
Neben einer Datev Schnittstelle bietet Amainvoice auch den Download der Daten per CSV, PDF und XML an. Ich wüsste aber nicht wie du das in Lexoffice importieren könntest.

Teste Amainvoice einfach mal. Wenn du deine Anmeldungsmail bekommst - das dauert in der Regel einen Tag - dann ruf einfach auf der Rufnummer an und versuche dich nicht selbst durchzuschlagen. Du wirst sicher eine nette Dame ans Telefon bekommen die dir bei der Ersteinrichtung und der Orientierung hilft. Die ziehen dir dann auch gern die Daten der letzten 6 Wochen rein. Es dauert dann 1-2 Tage bis sich alle Listen für deine Daten generiert haben. Dann siehst du was du da bekommen würdest.
Eine andere sinnvolle Kombination (außer Lexoffice+PayJoe+Billbee und Amainvoice+Datev UO) konnte ich nicht finden. Sevdesk hab ich mir mal angeschaut, aber das schein ein Katastrophenladen zu sein. Easybill kann zwar im Gegensatz zu Billbee den USt. Berechnungsservice nutzen und macht wohl saubere 13b Rechnungen, kann jedoch nicht mit Lexoffice -> und ich fang leider nicht mehr an alle Belege händisch rein zu ziehen und vorzukontieren. Ich brauch was das mir Arbeit abnimmt und nicht was das Arbeit generiert.
Hoffe ich konnte etwas besseren Einblick in meine Situation und Gründe für meine Entscheidung geben.
Viel Erfolg und gute Verkäufe dir!